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Vor 40 Jahren: Drucken
Dienstag, 27 November 2018

Mit Panne und List zum Landesliga-Aufstieg
Vor 40 Jahren wurde die erste Tischtennismannschaft des FV 1912 Wiesental in der Saison 1977/78 ungeschlagen Meister der Bezirksliga. Die Meisterschaft berechtigte allerdings nicht zum direkten Aufstieg in die Landesliga, weil für die Titelträger der drei Bezirksligen nur zwei Landesliga-Plätze zur Verfügung standen. Deshalb mussten unter den Mannschaften des FV 1912 Wiesental, TTC St.Ilgen und TC Buchen in Vor- und Rückspielen in zwei neutralen Hallen die beiden Aufstiegsplätze ausgespielt werden. Klarer Aufstiegsfavorit war das Sextett aus St.Ilgen, das sich mit den badischen Spitzenspielern Rein und Henneberg wesentlich verstärkt hatte. Damit war klar, dass der zweite Aufstiegsplatz zwischen Wiesental und Buchen zu vergeben war.

Das Foto zeigt v.l. Theo Schamoti, Rolf Mayer, Heinrich Wagenhan, Werner Käpplein, Bernd Endres, Horst Möller und der neue Clubhauswirt Gunther Maier.

Der erste Spieltag wurde in Adelsheim durchgeführt. Dorthin fuhren die sechs Zwölfer mit einem Kleinbus der Firma G.A.Müller. Kurz hinter Östringen streikte jedoch das Fahrzeug und musste am Straßenrand abgestellt werden. Trotz frühzeitiger Abfahrt stieg die Nervosität im FV-Lager, zumal die erste Begegnung gegen Buchen war. Per Anhalter fuhr Heinrich Wagenhan zurück nach Waghäusel und besorgte sich bei dem Kirrlacher Bauunternehmen einen neuen Kleinbus. Aufgeregt und sichtlich nervös kamen die Wiesentaler Celluloid-Künstler in der Odenwaldgemeinde zwar noch pünktlich an, hatten aber kaum Zeit zum Einspielen.
Trotz der Favoritenrolle konnten die Zwölfer ihre Nervosität während der Begegnung nicht ablegen und fanden nicht zu ihrer gewohnten Leistung. Dennoch reichte es zu einem knappen 9:6-Erfolg, der erst im Schlussdoppel vom Kreismeister- und Bezirksmeisterdoppel Rolf Mayer/Felix Scheurer mit einem von Mayer geschlagenen Abwehrball an die Plattenkante des Gegners glücklich entschieden wurde. Im zweiten Match wurde der TTC St.Ilgen seiner Favoritenrolle gerecht und siegte mit 4:9.
Bei der Festlegung des zweiten Spielortes spekulierte „Schlitzohr“ Rolf Mayer mit einer mangelhaften geografischen Ortskenntnis der gegnerischen Mannschaften. Voraussetzung war lediglich eine Halle im südlichsten Bezirk Karlsruhe/Bruchsal, die mindestens vier Tischtennisplatten Platz und gute Lichtverhältnisse bietet. Rolf Mayer schlug die erst ein Jahr zuvor eingeweihte Wagbachhalle in der Gemeinde Waghäusel vor, die 1975 durch die Fusion der drei Stadtteile entstanden ist. Die Vereine aus St.Ilgen und Buchen stimmten diesem listigen Vorschlag zu und gaben somit den Wiesentaler Tischtennis-Artisten die Gelegenheit, sich eine Woche lang auf die Bedingungen in der ausgewählten Halle vorzubereiten.
Als die Gastmannschaften am Spieltag die Wagbachhalle betraten, erkannten sie natürlich sofort die List des FV 1912 Wiesental. Der Spielführer des TTC St.Ilgen drohte damit Protest einzulegen. Das FV-Sextett ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und wollte spielerisch beweisen, dass der Aufstieg nicht vom Spielort abhängig sei. Jeder Wiesentaler Spieler brachte eine bessere Leistung als eine Woche zuvor in Adelsheim und mit einem souveränen 9:3-(Heim)Sieg wurde vor 40
jahren der erstmalige Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht. Damit wurde die beeindruckende Erfolgsserie der Zwölfer-Tischtennisabteilung fortgesetzt, die erst Jahre später als Regionalligist und an der Schwelle zur Zweiten Bundesliga beendet wurde.