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Erste Tischtennis-Meisterschaft vor 50 Jahren Drucken
Sonntag, 05 Januar 2020

Unser Ehrenmitglied Rolf Mayer war nicht nur Gründungsmitglied der Tischtennis-Abteilung des FV 1912 Wiesental, sondern auch einer der wesentlichen Triebfedern für die stete und steile Aufwärtsentwicklung der sportlich erfolgreichsten Abteilung des Vereins. Vor 50 Jahren feierten die Zwölfer ihre erste Tischtennis-Meisterschaft. Rolf Mayer blickt auf die keineswegs einfachen Anfangsjahre des Tischtennissports bei seinem Heimatverein:
Ich erinnere mich an die Jahre 1968/69 als ich noch Spieler in der Badenliga-Mannschaft des TV Forst war. Ich war dort die Nummer drei und bereits seit zwei Jahren Stammspieler in der Kreisauswahl. Neben drei Spielern des TV Forst waren auch drei Akteure des ehemaligen VfB Bruchsal in der Auswahl.
Von meinem Bruder Alfred Mayer und Rudi Knebel wurde ich überredet, das „Abenteuer FV 1912 Wiesental“ in der sieben Klassen tieferen Kreisliga C zu wagen, trotz des Gespötts und der Häme im Tischtenniskreis und insbesondere von meinen ehemaligen Mitspielern. Kurz nach meinem Wechsel wurde ich nicht mehr für die Kreisauswahl nominiert. Die Maxime in Wiesental hieß für mich: Training, Training, Training! Ehemalige Fußballer wie Werner Käpplein und Theo Schamoti zeigten Talent und machten jedes Sondertraining mit.

Foto: Frühe Tischtennis-Erfolge der Zwölfer mit (v.l.) Theo Schamoti, Rolf Mayer, Heinrich Wagenhan, Werner Käpplein, Bernd Endres, Horst Möller und Gunther Maier

Der Leosaal und die Schulsporthalle standen uns immer zur Verfügung und waren ein wesentlicher Bestandteil unserer Erfolge. Nach dem ersten Aufstieg in die B-Klasse im Frühjahr 1970 und gleich im ersten Jahr nach der Aufnahme des Spielbetriebs waren weitere Verstärkungen notwendig. Fündig wurde ich beim TSV Wiesental – Heinrich Wagenhan und Peter Schweizer – sowie bei der Bundeswehr in Philippsburg mit den Spielern Horst Möller und K.W.Winter. Danach folgte der Aufstieg in die A-Klasse und in die Bezirksklasse. Aus Neulußheim kam der junge Rolf Langlotz, der kein Auto hatte und immer abgeholt werden musste. Über das Einwohnermeldeamt bekam ich Kontakt zu dem zugezogenen Johann Schleiss, dem wir bei der Wohnungssuche und später beim Hausbau in Graben behilflich waren.
Meinem Ruf folgten auch meine ehemaligen Teamkameraden von TV Forst, Bernd Endres, der in Philippsburg wohnte, und Gernot Otto, der damals als Redakteur bei der Rhein-Neckar-Zeitung arbeitete und ebenfalls keinen Führerschein besaß. Der FV 1912 Wiesental schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga und zählte danach zur Elite des Tischtenniskreises. Für die neue Klasse gelang es mir die Zwölfer durch Felix Scheurer vom TV Oberhausen mit einem absoluten Spitzenspieler zu verstärken, was wiederum zur Meisterschaft führte. Unser Verein gehörte damit zur nordbadischen Landesliga und spielte zusammen mit dem TV Forst und dem VfB Bruchsal in einer Klasse.
In den kommenden zwei Jahren wurden Rolf Mayer und Felix Scheurer zweimal Kreismeister in der S-Klasse und einmal Bezirksmeister. „In den Einzeln unterlag ich zweimal im Endspiel. Danach war ich wieder Bestandteil der Kreisauswahl, bis sie 1982 aufgelöst wurde“, blickte Rolf Mayer zurück.
In der Zwischenzeit war der FV 1912 Wiesental auch in der Jugendarbeit Kreisspitze. So gelang es Rolf Mayer, der an der Waghäuseler Johann-Peter-Hebel-Realschule unterrichtete, mit der Schulmannschaft in der Besetzung mit Ralph Machauer, Peter Löschinger und den beiden Kirrlachern Jochen und Michael Hoffner die Meisterschaft des Kreisschulamtes und als Höhepunkt der Sieg beim Oberschulamtsfinale zu erreichen.
Einen Quantensprung an die Spitze in Nordbaden gelang Rolf Mayer mit der Verpflichtung von Wilfried Hatz. Kennengelernt haben sich beide bei einem Juniorenranglistenturnier in der Wiesentaler Schulturnhalle. Der hochtalentierte Lehramtsreferendar aus Freiburg spielte im Badenliga-Team des SV Kirchzarten auf Platz eins. Wilfried Hatz suchte damals eine Anstellung als Lehrer im Raum Karlsruhe-Bruchsal und erklärte Rolf Mayer, dass er auch in einer niedrigeren Klasse spielen würde.
Rolf Mayer war in den 1970er Jahren als Flötist so etwas wie der Hausmusiker des Oberschulamtes und deshalb bestens vernetzt. Mit dem Hinweis, dass Wilfried Hatz vor allem in der Jugendarbeit eingesetzt werden, wurde er in den Schuldienst nach Altlußheim versetzt. Die Tischtennisabteilung der Zwölfer besorgte ihm eine Wohnung in Wiesental und hatte fortan einen absoluten Spitzenspieler in ihren Reihen. Durch das Training mit ihm machten die jungen Spieler einen riesigen Leistungssprung, so dass in den Folgejahren der Wiederaufstieg in die Landesliga sowie in kurzer Zeit auch die Aufstiege in die Verbandsklasse, Verbandsliga, Badenliga und in die Baden-Württembergische Oberliga glückten.
Rolf Mayer, der sich 1988 nach einer schweren Gallenoperation aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte, verwirklichte beim FV 1912 Wiesental mit viel Einsatz, Idealismus und Ehrgeiz innerhalb von 20 Jahren ein kleines Tischtennis-Wunder, das Werner Käpplein und Heinrich Wagenhan an der Spitze der Abteilung bis zum Aufstieg in die Regionalliga und dem Gewinn der Süddeutschen Pokalmeisterschaft fortführte.
Heute lobt Rolf Mayer die gute Arbeit von Abteilungsleiter Robert Tomic und freut sich über die derzeitigen Erfolge sowie insbesondere über die ausgezeichnete Jugendarbeit des FV 1912 Wiesental.