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Gründung des FV Viktoria 1912 Wiesental Drucken
Montag, 04 Mai 2020

Es war am 19. März 1912 als sich im Gasthaus „Zur Rose“ in der Lußhardtstraße Nikolaus Rolli, Ludwig Rolli, Josef Herberger, Josef Schneider, Heinrich Metzger, Julius Schuhmacher, Peter Haag, Julius Machauer, Johann Gentner, Emil Heilig, Alexander Machauer, Albert Wittmer und Lorenz Rolli zur Gründung des Fußballvereins „Viktoria“ 1912 Wiesental zusammenfanden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Lorenz Rolli gewählt. Die offizielle Anmeldung eines Vereins konnte beim Bezirksamt nur von volljährigen, mindestens 21-jährigen Personen vorgenommen werden.
Vorausgegangen waren bereits vier Jahre zuvor erste Bestrebungen den Fußballsport in Wiesental zu etablieren. Danach dauerte es aber noch vier Jahre bis zur Vereinsgründung. Die ersten Vorgespräche fanden in den Wohnungen von Nikolaus und Ludwig Rolli in der Unterdorfstraße statt. Die finanziellen Mittel für die Durchführung eines Spielbetriebs waren äußerst bescheiden. Von der Vereinsgaststätte zogen die Spieler am frühen Sonntagnachmittag mit Musikbegleitung sowie den notwendigen Utensilien wie Torstangen, Querlatten, Ball und Fähnchen zu einer Wiese, um das Spielfeld herzurichten.
Der damalige Sportdress wurde bei der Bevölkerung als Erregung eines öffentlichen Ärgernisses angesehen, weshalb sich die Spieler oftmals Beschimpfungen anhören mussten. Beim Spiel wurde jemand aus der eigenen Mannschaft als Schiedsrichter bestimmt und nicht selten endeten die Begegnungen mit Handgreiflichkeiten oder die Spieler mussten vor den aufgebrachten Einwohnern fluchtartig den Sportplatz verlassen.

Unser Foto zeigt die erste Fußballmannschaft der Zwölfer mit (stehend von links): Ernst Heger, Heinrich Metzger, Otto Herberger, Josef Herberger, Josef Mahl, Franz Wagenhan, Alexander Rolli und Johann Seider. Sitzend von links): Georg Breuninger, Hermann Heger und Heinrich Gehweiler.

Foto: Die erste Fußballmannschaft des FV 1912 Wiesental

Anfangs wurde auf Feldwegen gekickt, ehe der erste Sportplatz in dem Sandloch in der heutigen Bahnhofstraße errichtet wurde. Die ersten Spiele und bekannten Ergebnisse waren eine 0:1-Niederlage gegen die DJK Kirrlach, ein 2:2-Unentschieden bei dem ein Jahr zuvor gegründeten FV Graben sowie im dritten Spiel ein hoher 31:0-Erfolg gegen den ebenfalls 1912 gegründeten FV Hambrücken. Die Freundschaftsspiele wurden mit elf Spielern bestritten, während Turniere mit Sechser-Mannschaften ausgetragen wurden.
Im unteren Bannwald – der heutigen Verlängerung der Triebstraße – wurde 1913 der zweite Sportplatz errichtet. Während des ersten Weltkriegs (1914 – 1918) erlahmte weitestgehend das Vereinswesen. Erst im Jahr 1919 konstituierte sich der Verein unter dem Namen FV 1912 Wiesental neu. Bewusst verzichteten die Wiedergründer nach dem verlorenen Krieg auf den Beinamen „Viktoria“. Erster Vorsitzender wurde Nikolaus Rolli, der zwölf Jahre an der Spitze des Vereins stand. Zunächst wurde versucht, in der Vollmerseck ein Gelände für einen neuen Sportplatz zu bekommen. Stattdessen erhielten die Wiesentaler Fußballer an der Kirrlacher Straße ein gemeindeeigenes Grundstück, das bis ins Jahr 1974 Heimstatt der Zwölfer war.
Durch drei Meisterschaften in Folge sorgte der FV 1912 Wiesental für Aufsehen. Bereits 1922 gelang der Titelgewinn in der C-Klasse und ein Jahr später wurde die Meisterschaft in der B-Klasse sowie 1924 der Titel in der A-Klasse gefeiert. Die Zwölfer wurden zu einem Aushängeschild in der Region und zählten zwölf Jahre nach der Gründung bereits 160 Mitglieder. Davon waren 55 Männer in den Seniorenmannschaften aktiv, 25 Jugendliche jagten dem runden Leder nach und 80 Personen waren als passive Mitglieder gemeldet.

Das Foto mit der Sechsermannschaft aus den Anfangsjahren der Zwölfer zeigt die Spieler (von links): Ernst Heger, Georg Breuninger, Otto Herberger, Hermann Heger, Heinrich Gehweiler und Alexander Rolli.

Foto: Das Sechser-Team aus den Gründerjahren der Zwölfer