Die Fußballsaison 1987/88 dürfte als eine der erfolgreichsten in den Annalen des FV 1912 Wiesental stehen. Am Ende standen die Zwölfer mit ihrem Trainer Manfred Robach kurz vor dem Aufstieg in die Baden-Württembergische Oberliga. Erfreulich war, dass in dem damaligen Mannschaftskader mit Rainer Metzger, Thomas Mahl, Guido Müller, Thomas Schwechheimer, Francesco Lillu, Drazen Teisler, Üzehir Sengöz, Holger Schulreich und Julio Lozano gleich neun Spieler aus Wiesental und mit Arthur Himmelsbach einer aus Kirrlach gestanden haben. In die Verbandsrunde starteten die Zwölfer mit einem 1:1-Unentschieden beim VfB Eppingen, wobei Rainer Metzger in der 87. Minute der Ausgleich gelang. Im ersten Heimspiel wurde Vizemeister VfL Neckarau dank der Treffer von Thomas Mahl und Rolf Haag mit 2:1 bezwungen. Mit drei Treffern innerhalb von nur neun Minuten bezwang FV-Libero Achim Weidlandt die Gäste aus Mosbach und sorgte dafür, dass die Robach-Elf erstmals auf den zweiten Platz vordrang. Eine Woche später schaffte der Wiesentaler Verbandsligist einen 3:1-Auswärtssieg in Wertheim und nahm danach erstmals als Spitzenreiter den „Platz an der Sonne“ ein. Diesen ersten Platz verteidigten die Zwölfer bis zum allerletzten Spieltag, als die Robach-Elf beim FC Walldorf eine 3:0-Niederlage kassierte. Weil sich zeitgleich der Rangzweite VfL Neckarau gegen Schlusslicht SV Waldhausen mit 5:0 durchsetzen konnte, übernahmen die Mannheimer Vorstädter die Tabellenspitze und standen als direkter Aufsteiger in die Oberliga fest, während der FV 1912 Wiesental in die Aufstiegsrelegation musste.
Das Foto zeigt Wiesentals erfolgreichste Mannschaft mit stehend von links: Masseur Sigi Roth, Vorsitzender Trudbert Mail, Ralf Baader, Jürgen Leibold, Rüdiger Hertlein, Achim Weidlandt, Arthur Himmelsbach und Trainer Manfred Robach. Mittlere Reihe von links: Mario Hotz, Michael Frank,Thomas Schwechheimer, Rainer Metzger, Uwe Östringer und Angelo Lillu. Vordere Reihe von links: Thomas Mahl, Guido Müller, Mark Franze, Michael Drexler und Frank Schleicher.
Foto: Verbandsliga-Vize und Fußballkreismeister 1988
Das erste Aufstiegsspiel war am 14. Mai 1988 beim südbadischen Vizemeister SV Kuppenheim. Durch einen Treffer von Uwe Östringer in der 48. Minute siegte der FV 1912 Wiesental mit 1:0. Beim Rückspiel sahen die 1.200 Zuschauer im Waldstadion eine packende Partie mit sechs Toren in der ersten halben Stunde. Der Gästeführung in der ersten Minute durch Kary folgte 120 Sekunden später der Ausgleich durch Uwe Östringer, ehe erneut Kary (8.) die Gäste wieder in Führung brachte. Postwendend egalisierte Thomas Mahl, ehe die Kuppenheimer durch Strickfaden (25.) und Kary (31.) auf 4:2 davonzogen. Doch die Robach-Elf gab sich nicht geschlagen. Drei herrliche Freistoßtreffer von Libero Achim Weidlandt (60./74./80.) sorgten für den umjubelten Umschwung, ehe Thomas Mahl fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einen Treffer zum 6:4-Endstand erzielte. Im entscheidenden Spiel wartete der württembergische Verbandsliga-Zweite VfR Aalen auf die Zwölfer. Beim Hinspiel auf der Ostalb sicherte sich die Robach-Elf dank eines Treffers von Uwe Östringer durch das 1:1-Unentschieden eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Dabei schafften die Gäste durch einen knappen 1:0-Erfolg den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga. Pech für die Zwölfer war eine schwere Verletzung von FV-Goalgetter Thomas Mahl, der ins Krankenhaus musste und in der 37. Minute durch Thomas Schwechheimer ersetzt wurde. Zu den Protagonisten dieser bisher erfolgreichen Fußballzeit beim FV 1912 Wiesental zählten neben den Spielern und Trainer Robach vor allem auch der erste Vorsitzende Trudbert Mail sowie die Mitglieder des Spielausschusses Wilfried Vogel, Josef Michelberger und Helmut Knebel, die mit Augenmaß und fußballerischem Sachverstand die Abteilung führten. Neben der Vizemeisterschaft in der Verbandsliga feierten die Zwölfer in der Saison 1987/88 auch den Gewinn des Kreispokals. Das Finale gegen den FC Forst fand am 4. Mai 1988 vor 1.500 Zuschauern auf dem Platz des FV Hambrücken statt. Schütze des Siegtreffers beim 1:0-Pokalerfolg war Uwe Östringer, der zehn Minuten vor dem Spielende mit einem unhaltbaren Schuss aus 25 Metern getroffen hatte. |