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Zwölfer eröffneten Bergwandersaison Drucken
Freitag, 17 Juli 2020

Mit einer viertägigen grenzüberschreitenden Hüttenwanderung vom Oberengadin (Schweiz) ins italienische Val Chiavenna eröffnete der FV 1912 Wiesental unter der Leitung von Präsident Manfred Schweikert die diesjährige Bergwandersaison.
Die Anreise erfolgte am 2. Juli nicht mit einem Kleinbus, sondern erstmals mit Bahn und Bus, was sich für alle acht Teilnehmer*innen als sehr entspannt erwies. Ausgeruht starteten wir unsere erste Etappe in Sils Baselgia zur der kleinen Alpensiedlung Grevasalvas. Diese diente in den 1970iger Jahren als malerische Kulisse und Drehort für die „Heidi“-Filme, die uns alle als Kinder begeistert haben. Bei herrlichem Wanderwetter passierten wir wunderschöne Alpweiden und konnten uns nicht satt sehen an dieser reichhaltigen, farbintensiven Blütenpracht hoch über der Oberengadiner Seenplatte. Bestens eingestimmt erreichten wir unseren ersten Zielort Casaccia, wo wir im Touristenlager eines ehemaligen Hotels unterkamen. Selbstverpflegung war an diesem Abend angesagt, was kein Problem ist, wenn man einen Koch dabei hat. Danke Nico!

Foto: Mit dem T-Shirt im Eis

Am zweiten Tag hieß es früh aufstehen, denn eine längere Wanderung, die sich auf zehn Stunden ausweitete, stand an. Viele Plattenwege, eine alte Römerstraße (Septimerpaß) und etliche steinerne Himmelsleitern führten uns auf eine Höhe von 2400 Metern. Über Val Maroz und Val da Cam mit spektakulären Aussichten auf die Hauptgruppe des Bergell passierten wir abwechslungsreiche Landschaften und Vegetationen. Nach vielen Höhenmetern rauf und runter erreichten wir auf einer sonnigen Bergterrasse eines der schönsten Dörfer der Schweiz: Soglio, ein paradiesischer, romantischer Ort, der uns alle sofort bezauberte. Durch die schmalen, mit Steinen gepflasterten Gassen wehte der Atem der Geschichte. In Soglio fanden wir eine sehr angenehme Unterkunft.
Am nächsten Morgen erfuhren wir bei einer Führung durch das wunderschöne Soglio viel Spannendes über die Bergeller Vergangenheit, Steinhäuser mit Steindächern, dem alten Schweizer Adelsgeschlecht von Salis und den einfachen Dorfbewohnern. So sehr uns dieser Ort auch fesselte, die Tour ging weiter. Abenteuerlich wurde es auf einem schmalen Waldpfad, als uns ein Wespenstaat in einem Hinterhalt angriff. Da es keine Ausweichmöglichkeit gab, hieß es Augen zu und durch. Zuvor wurde alles übergezogen, was der Rucksack hergab, um nicht allzu viele Stiche abzubekommen. Als die letzten vermummten Gestalten das Nest passiert hatten, ging es entspannt einen weiteren Höhenweg entlang über die Grenze nach Savogno in Italien. Auch hier wurden wir an ein verlassenes Dorf erinnert und erlagen erneut dem Charme alter Zeiten. Wir fanden unser Refugium und verbrachten wieder einen gemütlichen Abend mit Geschichten früherer Hüttenwanderungen des FV 1912 Wiesental, Ringerscheinungen an Klaus Haupt u.v.m.
Am folgenden Morgen führte uns der Abstieg über steile Steinstufen, vorbei an Grottis, Wasserfällen und Bachläufen, wie wir sie auch in den vergangenen Tagen vielfältig erleben durften. Wasserversorgung war deshalb nie ein Problem. Unsere viertägige Wanderung fand ihren Ausklang in Chiavenna mit seinem italienischen Flair, Gelato und Espresso, bevor wir wieder mit Bus und Bahn die Heimreise angetreten sind. Dieses Mal forderte die Schweizer Pünktlichkeit unsere letzten Sprintkräfte.
Diese alpine Bergwanderung war wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis. Danke, lieber Manfred, für die Planung, Organisation und all die Informationen und Erklärungen, mit denen du unsere Eindrücke noch untermalt hast.