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Auf dem deutsch-französischen Burgenweg Drucken
Donnerstag, 28 April 2022

Am 9./10. April war eine Wandergruppe des FV 1912 Wiesental auf dem deutsch-französischen Burgenweg unterwegs. Tourleiterin Carola Mahl hat hierüber den nachfolgenden Bericht geschrieben:

Auf einer Gesamtstrecke von 40 km führte uns die zweitägige Wanderung durchs Dahner Felsenland in der Pfalz und durch das Vallée de la Sauer im Elsass von einer mächtigen Burg zur anderen. Insgesamt lagen hier acht Burgen auf der Strecke, teils auf spektakulären Felsen. Jede Ruine zeugte von einer bewegten Vergangenheit mit vielen Sagen und rätselhaften Geschichten. Romantiker konnten ins Schwärmen geraten. Die Tour führte durch dichte Wälder, vorbei an eindrucksvollen Felswänden und hinauf zu Aussichtspunkten, von denen wir einen weiten Blick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald und die französischen Nordvogesen genießen durften.
Bereits in Wiesental vom April-Schnee überrascht, starteten wir sehr früh mit zwei Autos ins pfälzische Schönau zum Startpunkt unserer Tour. Fünf Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 19 und 72 Jahren waren in freudiger Erwartung. Vom trockenen Parkplatz hochblickend, konnten wir sofort sehen, dass uns in den Höhen ebenfalls Schnee erwarten würde, was unserer guten Laune jedoch keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil: Es war herrlich auf dem frisch gefallenen Schnee zu laufen und dabei von der Sonne angelacht zu werden. Da machte auch das bisschen Nasswerden vom tauenden Schnee auf den Bäumen nichts aus.

Foto: Wandern im Schnee und mitten im April

Vorbei am beeindruckenden Schlüsselfelsen und der Felswand Langer Fels führte uns der Weg zur Wegelnburg, der höchstgelegenen Burganlage der Pfalz. (Leider sind die Bauarbeiten an dieser Burgruine noch nicht abgeschlossen und die bisherige Teilöffnung hat wohl nicht funktioniert. Somit wurde die Burg wieder für den gesamten Besucherverkehr komplett gesperrt. Aber uns blieben ja noch viele weitere Burgen zu entdecken.)
Wir passierten die Grenze nach Frankreich am Kaiser-Wilhelm-Stein und gelangten schnell zur zweiten Burg, der Hohenbourg, die wir gleich erkletterten und danach mit einem tollen Weitblick belohnt wurden. Im Sonnenschein und vom Schnee schon fast keine Spur mehr, erreichten wir kurz darauf die Ruine Löwenstein. Auch hier gingen einige auf Entdeckungsreise. Danach führte uns der Felsenpfad zur Ruine Fleckenstein, wo wir eine kurze Stärkungspause einlegten. Vorbei am Fleckensteiner Weiher erreichten wir nach einem kurzen, aber heftigen Aufstieg die Ruine Froensbourg.
Durch den Wald und vorbei am Zigeunerfelsen, bei welchem sich ebenfalls ein Aufstieg lohnte, wanderten wir weiter zur Ruine Wasigenstein. Da durch kleine Abstecher die Zeit schon sehr fortgeschritten war, beschlossen wir, die letzte Burg des Tages, die Ruine Arnsbourg nur von weitem zu bewundern und gleich zum kleinen Örtchen Obersteinbach, über welchem die Arnsbourg thront, abzusteigen. Dort haben wir im Hotel Alsace Village unser wohlverdientes Abendessen eingenommen und die Nacht verbracht. Das Alsace Village ist ein kleines zertifiziertes Naturhotel mit ganz besonderem französischem Charme, herzlichen Gastgebern und sehr gutem Essen. Gemütlich saßen wir am Abend zusammen bis uns die Müdigkeit einholte.
Am nächsten Morgen waren alle wieder fit und nach einem ausführlichen Frühstück mit Baguette und Käse ging es weiter. Zunächst relativ eben durch das Schlangenbachtal, bevor genau auf der Grenze zurück nach Deutschland ein kurzer heftiger Anstieg folgte. Oben wartete die Belohnung, der Aussichtsfelsen Bayrischer Windstein, ein kleines Felsmassiv mit überwältigendem Weitblick. Weiter ging die Tour auf dem großen Florenberg, bis der Zollstock erreicht war. Hier, wo einst viele Schmuggler unterwegs waren, führte uns der Weg hinauf auf die Höhen des Grenzberges Maimont, der während des Krieges Schauplatz vieler Kämpfe war. Vorbei an den Felsen des Steinernen Heeres erreichten wir bald den Felsblock mit dem Friedenskreuz, ein Mahnmal für Frieden und Freundschaft und gleichzeitig wieder ein Aussichtspunkt. Unsere Gedanken waren hier ganz bei den Geschehnissen in der Ukraine.
Von da an ging es bergab zur versteckt gelegenen Blumenstein, der achten (eigentlich siebten) und letzten Burgruine unserer Wanderung. Sie wird auch Geisterschloss genannt. Noch einmal erklommen wir steinerne Stufen und genossen das Umland. Vorbei am Wengelsbacher Hals führte uns der Weg schließlich hinunter ins Wengelsbachtal mit seinen vielen Fischteichen, bevor wir wieder Schönau und damit das Ende unserer Tour erreichten.
Vor der Heimfahrt beendeten wir zwar müde, aber sehr zufrieden die zweitägige Wanderung mit Kaffee, Tee und Kuchen, bevor wir wieder die Heimfahrt antraten. Insgesamt haben wir im ständigen Auf und Ab auf den etwa 40 Kilometern 1562 Höhenmeter rauf und 1665 Höhenmeter runter überwunden.