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„Dä Fons“ ist tot Drucken
Mittwoch, 14 Dezember 2022

Eines der letzten Originale von Wiesental ist am Freitag, 9. Dezember, im gesegneten Alter von 86 Jahren verstorben. Alfons Stork, von vielen liebevoll nur „dä Fons“ genannt, ist nicht mehr unter den Lebenden. Der frühere Paketzusteller, der sich aufgrund seiner unaufdringlichen Kontaktfreude bei der Bevölkerung einer großen Beliebtheit erfreute, hatte bereits in jungen Jahren ein Nahtot-Erlebnis. Als Torhüter des FV 1912 Wiesental hatte er im Alter von 21 Jahren Kontakt mit den damals noch eisenbewehrten Kickstiefeln eines Weingartener Fußballers und musste mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins Bruchsaler Krankenhaus eingeliefert werden. „Ich durfte damals in ein helles und unbeschreiblich schönes Licht schauen, das muss der Himmel gewesen sein“, erzählte der überzeugte Christ immer mal wieder am Zwölfer-Stammtisch. Wenn sich seine Erwartungen an den Tod erfüllt haben, dann dürfte er jetzt zusammen mit seiner im Frühjahr verstorbenen Ehefrau Maria im Himmel das Weihnachtsfest feiern.

Foto: Alfons Stork

Alfons Stork war ein lebensweiser Mensch mit einem reichen Erfahrungsschatz und einem beneidenswert guten Gedächtnis. Selbst im hohen Alter konnte er auf Zuruf Name, Anschrift und Hausnummern von Wiesentaler Einwohnern sagen, denen er einst Pakete und Päckchen gebracht hatte. Dabei wurde er auch oft zum Ratgeber und Tröster sowie zum wertvollen Ansprechpartner seiner Kunden. „Dä Fons“ ließ sich von seinem Beruf, der ihm zur Berufung wurde, nicht hetzen. Viel lieber nutzte er die Abgabe eines Pakets zu einem kurzen Gespräch und oft zu einem kleinen Umtrunk.
Der Verstorbene suchte bis wenige Tage vor seinem Ableben den Kontakt zu den Menschen. Selbst Krankheiten und Schmerzen hielten ihn nicht davon ab die Gaststätten seiner geliebten Vereine zu besuchen. Wenn er nicht da sein konnte, wurde er vermisst, fehlten seine Witze und Lebensweisheiten als belebendes Element an den Stammtischen der Schützen, Reiter, Turner und Fußballer im Wiesentaler Sportzentrum.
Große Verdienste hat sich Alfons Stork beim FV 1912 Wiesental erworben. Seine sportliche Heimat hatte er zunächst als jugendlicher Leichtathlet beim Turn- und Sportverein. Früh erkannte er seine Liebe zum Fußballsport und sein Talent als Torhüter. Bei den Zwölfern entdeckte er auch seine besondere Vorliebe am geselligen Vereinsleben. Und „dä Fons“ war immer gefragt, wenn sich der Verein in personellen Schwierigkeiten befand. So übernahm er 1967 nach einer führungsbedingten Durststrecke die Leitung der Fußballjugend und sorgte zusammen mit anderen Mitstreitern wie dem unvergessenen Reinhold (Stoppl) Rolli und dem damaligen A-Jugendspieler und heutigen Ehrenpräsidenten Manfred Schweikert für den Beginn einer überaus erfolgreichen Nachwuchsarbeit. Alfons Stork war auch viele Jahre Vorsitzender und Mitglied des Spielausschusses und von 1977 bis 1991 unter der Ägide von Trudbert Mail zudem zweiter Vorsitzender des FV 1912 Wiesental. Auch als Schiedsrichter hatte er seinem Verein auf vorbildliche Weise gedient.
Der Verstorbene kann nach 86 Jahren auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Er hat in seinem Berufsleben vielen Menschen sprichwörtlich nicht nur Glück ins Haus gebracht, sondern in schwierigen Zeiten immer auch Mut und Zuversicht. Er war Ratgeber und Trostspender sowie aufgrund seiner geselligen und lebensfrohen Art immer auch ansteckend für andere. Unser Mitgefühl gebührt seinen vier Kindern sowie den Enkeln und Urenkeln. Der FV 1912 Wiesental wird Alfons Stork für immer ein ehrendes Gedenken bewahren. Ruhe in Frieden, Fons!