FV 1912 Wiesental – FC Olympia Kirrlach 0:0
Heinz Blattner brachte es auf den Punkt: „Das war heute ein komisches Spiel“, fasste der Ehrenvorsitzende des Fußballkreises Bruchsal die Leistung beider Mannschaften nach dem mageren 0:0-Unentschieden zusammen. Heinz Blattner war neben Nationalspieler Lars Stindl und Speerwerfer Andreas Hofmann einer von über 600 Besuchern beim Landesliga-Derby zwischen dem gastgebenden FV 1912 Wiesental und dem Stadtrivalen FC Olympia Kirrlach. Für Gesprächsstoff sorgte nach 90 Spielminuten auch der Unparteiische André Schwanebeck, der nach dem Spiel trotz einer guten Leistung in die Kritik kam, weil er bei einem aussichtsreichen Konter der Zwölfer die Begegnung abgepfiffen hatte.
„Das torlose Ergebnis fühlt sich an wie eine Niederlage“, zog FV-Trainer Marcel Brenneis ein ernüchterndes Fazit. „Unser Problem ist das Toreschießen“, sagte der in der Talentschmiede des SV Waldhof-Mannheim ausgebildete Übungsleiter, der einige Jahre auch Koordinator im „Anpfiff ins Leben Förderzentrum“ der Dietmar-Hopp-Stiftung in Ludwigshafen war. Seit seinem Wohnortwechsel nach Wiesental ist Brenneis Mitglied bei den Zwölfern und in der Fußball-AH aktiv.
Die beiden Waghäuseler Fußballclubs konnten während der gesamten Spieldauer ihre Nervosität nicht ablegen. Dennoch dominierten die Gastgeber den ersten Durchgang und hatten auch nach dem Seitenwechsel die größeren Spielanteile. Von einem „im Endeffekt gerechten Ergebnis“ sprach Kirrlachs Trainer Christoph Klein, der zusammen mit Patrick Erbe den letztjährigen Landesliga-Vierten betreut. „Natürlich wollten wir gewinnen, um die Zwölfer in der Tabelle zu überholen“, verriet der FCK-Coach. Eine Niederlage der Heimelf hätte allerdings dem Spielverlauf nicht entsprochen. „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft und beklagen schon seit Wochen eine mangelhafte Torausbeute“, sagte Brenneis.
Dabei war es beim Waghäuseler Stadtderby mehrmals Kirrlachs Torhüter Martin Bühler, der bei einem Schuss von Enes Karamanli (48.), einem Schlenzer von Wessam Noureddine (62.) sowie gegen Kristian Bartolovic aus der Nahdistanz durch Glanztaten einen Rückstand der Gäste verhinderte. Die beste aller Möglichkeiten zum Siegtreffer vergab jedoch der Kirrlacher Nico Leibold eine Viertelstunde vor dem Spielende. In einer kuriosen Szene scheiterte er zunächst freistehend am ausrutschenden FV-Keeper André Just sowie beim Nachschuss am fleißigen Nico Michelberger.
Mit „Mann und Maus“ verteidigte der FC Kirrlach das torlose Remis
Foto: Kurt Klumpp
Die F-Junioren spielten in der Halbzeitpause
Foto: Kurt Klumpp
Acht Minuten vor dem Spielende sah der Wiesentaler Jonas Wäckerle die Gelb-Rote-Karte. Aber selbst in Unterzahl versuchte die Brenneis-Elf noch den Siegtreffer zu erzielen, wobei der Schiedsrichter die letzte Möglichkeit durch seinen voreiligen Schlusspfiff verhindert hatte. Deutlich torreicher war das Vorspiel, als sich im Spitzenspiel der B-Klasse Hardt des Fußballkreises Bruchsal die Reserve des FV 1912 Wiesental und Tabellenführer TSV Langenbrücken beim 4:4-Unentschieden die Punkte teilten.
Begleitet wurden die Spieler der beiden Vereine aus Waghäusel beim Einmarsch von insgesamt 22 F-Juniorenspielern des FV 1912 Wiesental, die in der Halbzeitpause den vielen Zuschauern auch ihre Fußballbegeisterung zeigen durften.
Aufstellung: André Just, Luis Federolf, Tibor Pflaum, Nico Michelberger, Enes Karamanli, Kadir Alici, Nikolai Loes, Kevin Drexler, Kristian Bartolovic, Jonas Wäckerle, Wessam Noureddine, Yasin Gick, Dennis Geiß, Isai Milbich, Matteo Cavar, Noah Matic, Pascal Schadt